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Mittelalter
500—1400
Renaissance
1400—1600
Barock
1600—1750
Klassik
1750—1825
Romantik
1825—1900
Frühes 20. Jahrhundert
1900—1950
Zeitgenössische Musik
nach 1950
 
 

Klassik

1750—1825
   
 

Das 18. Jahrhundert ist das Zeitalter der Aufklärung, in der der Mensch mit Hilfe seines Verstandes und seines kritischen Urteilsvermögens zu Eigenständigkeit und Mündigkeit gelangt. Die Aufklärung führt zum Zerbrechen der alten sozialen Ordnungen und zu einer neuen Vorstellung von Menschenwürde, Freiheit und Glück. Gegen barocke Lebensart, Schwulst, Pathos und Zeremoniell erhebt sich die Sehnsucht nach Einfachem und Natürlichem, das Rousseau’sche Idealbild von der Rückkehr zur Natur, der Rückkehr zum Urzustand der Menschen in Tugend und Freiheit. Als „Natur“ galt auch die Antike, denn dort glaubt man noch alle Menschheitsideale verwirklicht zu sehen, die Kunst der Antike wurde als „klassisch“ bezeichnet. Klassisch bedeutet allgemein mustergültig, wahr, schön, voll Harmonie, dabei einfach und verständlich. Im Mittelpunkt des Interesses stehen unter anderem auch die Erziehung des Menschen, die Rolle des Volkes, das Geniale im Menschen.

Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart
27 January 1756 – 5 December 1791
Antonio Lucio Vivaldi
Antonio Salieri
18 August 1750 – 7 May 1825

In der Musikgeschichte versteht man unter Klassik Zeit und Stil der drei grossen Wiener Meister Haydn, Mozart und Beethoven (Wiener Klassik). Der Epochenbegriff entsteht nach Beethovens Tod, angeregt durch die Vollkommenheit des Satzbildes, den hohen humanitären Gehalt der Musik und das Schönheitsideal, bei Mozart besonders sichtbar. Gefühls- und Verstandeskräfte, aber auch Inhalt und Form finden ein Gleichgewicht in der Kunst. Drangen in der Renaissance Geist und Atem in die Musik ein, im Barock die Affekte des Menschen, so in der Klassik sein Handeln, seine Gestik, seine Bewährung im Augenblick, lebendige Gefühle und wacher Verstand, ausgeglichen durch den Anspruch an eine intuitive Ganzheit.

Es entsteht eine neue bürgerliche Musikkultur mit Haus- und Salonmusik, öffentlichen Konzerten und Opern, anonymem Publikum, Verlagswesen und Musikkritik, in der sich ein Musiker als freier Künstler behaupten muss.

Als bezeichnender Höhepunkt dieser Epoche kann das Jahr 1781 angesehen werden, entstehen in diesem Jahr wegweisende Werke von Haydn (zum Beispiel das Streichquartett op. 33), Mozarts Entführung aus dem Serail, Schillers Räuber und Kants Kritik der reinen Vernunft.

Ludwig van Beethoven
Franz Joseph Haydn
31 March 1732 – 31 May 1809

Entscheidend neu ist die Erkenntnis der Selbstgesetzlichkeit der Musik und der Kunst, die nun nicht mehr die Natur beschreiben, unterhalten und belehren müssen, sondern mit Hilfe einer verständliche, einfachen Symbolsprache reine Menschlichkeit darstellen sollen. Die Klassik strebt eine übernationale Musik als Universalsprache an.

Der neue Ton in der Musik ist nicht mehr pathetisch-gravitätisch, sondern heiter-natürlich. Erstmals bestimmt die frei erfundene, nicht mit rhetorischen Floskeln überladene Melodie die Musik und die dualistisch, dramatische Entwicklung, die sich im klassischen Sonatensatz als Einheit aus gegensätzlichen Motiven und Themen ergibt. Mit den Werken von Haydn, Beethoven und Mozart als Vorbild wird die Sonatenform verbindlich für die Klaviersonate, die Sonate für Soloinstrument mit Klavier, das Trio, Quartett, Quintett, die anfangs von der Kammermusik nicht streng getrennte Sinfonie und das meist dreisätzige Konzert, wobei Violin- und Klavierkonzerte vorherrschen. Als eigene Gattungen der Klassik entstehen Divertimento, Cassation und Serenade.

 
   
 
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