Alexander Skrjabin

An der Wende zum 20. Jahrhundert spürt man in den Werken von zeitgenössischen Künstlern, Musikern, Dichtern und Schriftstellern deutlich, dass sie in gespannter Erwartung eines einschneidenden Wandel waren. Die Spätromantik koexistierte mit der Moderne, Avantgarde, dem Impressionismus und Surrealismus. Gerade in dieser schwierigen Zeit begann der russische Komponist und Pianist Alexander Nikolajewitsch Skrjabin seine musikalische Karriere. In seinen Werken kombinierte er die spätromantische Tradition und die charakteristischen Merkmale des Symbolismus, Expressionismus und Impressionismus miteinander. Seine Kompositionen strotzen vor Emotionen und die Ausdruckspalette reicht von subtiler, erhabener Musik bishin zu expressiver und heroischer.

Von frühester Kindheit an verbrachte Skrjabin ganze Tage am Klavier. Seine musikalische Begabung und Hartnäckigkeit trugen reiche Früchte – schon als Jüngling tourte Skrjabin durch Russland, Europa und die USA und löste überall Interesse an seinen Werken sowie seiner Persönlichkeit aus. Skrjabins Aufführungen waren immer durch grosse Spiritualität, Ausdruckskraft und Spannung gekennzeichnet. Eigene Kompositionen machten den größten Teil seines Repertoires aus. Während des Studiums am Konservatorium setzte er Chopins Tradition fort und komponierte Werke im spätromantischen Stil (hauptsächlich Präludien und Etüden). Ab 1899 schrieb er sechs große symphonische Werke; die bekanntesten davon sind "Le Divin Poème", "Le Poème de l’Extase" und "Promethée. Le Poème du feu". In die Partitur des letzterwähnten Werkes fügte er als erster Komponist in der Geschichte eine zweigeteilte Lichtstimme ein.

Der Komponist glaubte, dass seine Musik das gesamte Universum beeinflussen könnte. Sein grandiosestes Projekt war ein multimediales Werk „Mysterium“, eine Synthese sämtlicher Künste -Tanz, Musik, Architektur, Farbe und Duft - die von der ganzen Menschheit im Himalaya aufgeführt werden sollte. Sein Traum wurde leider nie verwirklicht, da er im Alter von 43 Jahren an Sepsis starb.