Für die Veröffentlichung, den Kauf und Verkauf von Noten und Aufführungslizenzen!
   
 
 
 
 

La Valse d'or, Op.21 No.2

Klassische Musik/Kammermusik • 2005 • Alternativer Titel: Helene Merlè
 
     
 

La Valse d'or


2.00 USD

Lizenz lesen
50.00 USD

Verkäufer Gisle Krogseth
PDF, 331.1 Kb ID: SM-000036859 Datum des Uploads: 16 Sep 2010
Instrumentierung
Klavier, Flöte, Klarinette, Geige, Bratsche, Cello
Partitur für
Sextett
Art der Partitur
Partitur
Tonart
e-Moll
Satz, Nr.
1 bis 1 von 1
Verleger
Gisle Krogseth
Schwierigkeitsgrad
Mittel
Länge
5'0
This is an ouvertyre to an unfinished opera.
  • Kommentare
  • Besprechungen

Der Einstieg in das Musikwerk «La Valse d'Or» op. 21 Nr. 2 des zeitgenössischen norwegischen Komponisten Gisle Krogseth beginnt mit einem Paradox. Der Komponist verzichtet auf den für Walzer üblichen ¾-Takt und experimentiert stattdessen mit dem Metrum. Dies verleiht der Musik einen neuen Reiz, zugleich einen Anklang von Verunsicherung und Irrationalität. Dank der perfekt ausgewählten Instrumentierung, einem Sextett aus Flöte, Klarinette, Klavier, Violine, Bratsche und Cello, schließen sich diese Musikinstrumente zu einer harmonischen Einheit zusammen und machen die Darstellungskraft der Komposition ungewöhnlich stark und ausdrucksvoll. Dabei bleibt die musikalische Textur dank der durchdachten Ausnutzung der Klangfarben leicht und transparent.

Das Werk ist in dreiteiliger Bogenform АВ-С-ВА geschrieben. Es ist anzumerken, dass man in der Struktur der Musikelemente eine Zahlensymbolik verfolgen kann, die sich mit dem Thema der Dissonanz und Konsonanz überschneidet. Die Zahl Sieben, die Septime, zieht sich durch das ganze Werk: Alle Themen beginnen mit dem 7/4 Takt, das Thema B besteht aus 7 Takten und der mittlere Teil C aus 7x2 Takten. Auch das Komplementärintervall der Septime, die Sekunde, findet hier ihre Widerspiegelung: Die Sekunde liegt allen drei Themen zugrunde und zeigt sich im Tonartenverhältnis zwischen dem Schluss- und Mittelteil. Septime und Sekunde sind Dissonanzen, Symbole der Instabilität, die nach ihrer Auflösung in eine Konsonanz streben. Die Zahlensymbolik der Konsonanz ist in der Struktur des Themas A deutlich zu sehen, das aus 8 Takten besteht und seine Geschlossenheit in der Reprise behält, im Gegensatz zum Thema B, das in gekürzter Variante gespielt wird.

Das Thema A besteht aus zwei Teilen. Dem ausdrucksvolleren Hauptteil steht ein Pizzicato der Streicher in der Einleitung voran. Sein charakteristischer punktierter Rhythmus zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Werk. Absteigende Sekunden im Thema B in Verbindung mit diesem punktierten Rhythmus, schon aber verdoppelt, lassen das zweite Thema einer Klage oder Anrufung ähneln.

Der mittlere Teil beginnt mit dem plötzlichen Übergang von e-Moll zum düsteren f-Moll. Trotz der Ähnlichkeit mit der Thematik des äußeren Teils, wirkt das Thema C dank der aufsteigenden Melodieführung optimistischer. Allmählich zersplittert das Thema, schichtet sich auf und ganz am Höhepunkt erklingt ein Akkord, der sechs Oktaven umfasst, von der Septime vom C der Kontra-Oktave bis zum H der dreigestrichenen Oktave. (Dieselbe Note wird im Schlussakkord klingen, aber schon mit der Tonart in E.)

Die Spiegelreprise, die dem Werk seine Symmetrie verleiht, beginnt im Goldenen Schnitt. Die Frageintonation am Schluß des Themas B und vor allem die danach folgende Generalpause kommen dem eindrucksvollen Thema A zuvor. In der Reprise verschwindet das erste Motiv des Themas mit dem Beginn des zweiten Elementes nicht, wird aber als der doppelte Kontrapunkt der Oktave am Klavier gespielt, das vorher im Hintergrund blieb, gewinnt allmählich an Dynamik und Volumen und wandelt sich zu einem Coda-Höhepunkt, wodurch ein thematischer Bogen geschaffen wird.

Das Werk «La Valse d'or» vereint auf erstaunliche Weise eine knappe Darstellung mit einer grossen Gedankenfülle. Selbst wenn unserer Meinung nach der mittlere Teil des Werkes farbiger sein könnte, hätte sich der Komponist mehr Raum und Zeit bei der Entwicklung des Themas genommen, verleiht doch gerade diese klassische Form der Komposition dem Werk harmonische Ausgewogenheit und Klarheit. Krogseth ist es gelungen, eine optimale Balance zwischen innovativen und klassischen Techniken zu finden, und somit ein modernes und doch leicht verständliches Musikwerk zu schaffen.

   
     
   
 
 
   
 
0:00 La Valse d'or
00:00